AMADEUS (SSO)

Ausführliche Story-Step-Outline
AMADEUS | 1984 von Peter Shaffer | Milos Forman | Saul Zaentz

In Klammern finden Sie die Szenen-Nummern, wie sie im Drehbuch AMADEUS von Peter Shaffer, Fassung vom 9. Juli 1982 (Second Draft), verwendet wurden. Der Film wurde von Milos Forman inszeniert und von Saul Zaentz produziert.

 

1   (1-11)  Der alte Salieri schreit und fleht um Mozarts Gnade und Verzeihen dafür, dass er ihn umgebracht hat. Verzweifelt schneidet er sich die Gurgel durch. Seine Diener retten ihn. Er wird im Spital verarztet, während in einem fürstlichen Saal an einem Maskenball getanzt wird.

 

2   (12-15)  Ein Pater wird zum alten Salieri ins Spitalzimmer gebracht und will ihn zur Beichte überreden. Salieri spielt dem Priester eigene Melodien vor, die dieser alle nicht erkennt, bis auf die „Kleine Nachtmusik“ – aber die ist von Wolfgang Amadeus Mozart. Salieri bestätigt ihm, dass Mozart umgebracht worden ist und dass er weiss von wem. Der Pater will es wissen und Salieri erzählt es ihm vom Anfang an.

 

3   (16-20)  Der junge Salieri bewunderte den kleinen Mozart und wollte auch Musiker werden, aber sein Vater war dagegen. In der Kirche bittet der junge Salieri Gott, aus ihm einen weltberühmten Komponisten zu machen, damit er ihn preisen kann. Er bietet ihm dafür Keuschheit, Demut und Fleiss. Gott erhört ihn, denn sein Vater stirbt. Er geht nach Wien und wird Hofkomponist bei Kaiser Joseph II.  Er ist fleissig, unterrichtet viel, komponiert und ist sehr erfolgreich und sehr glücklich – bis Mozart nach Wien kommt.

 

4   (21-29)  Salieri geht zu Mozarts erstem Konzert in Wien. Er ist gespannt, wie dieser Komponist aussieht. Als er allein im Raum mit dem köstlichen Essensbuffet ist, wird er von der hereinstürmenden Konstanze überrascht und versteckt sich. Mozart tollt blödelnd und kichernd unter dem Tisch mit Konstanze herum, als plötzlich seine Musik ertönt. Sein Arbeitgeber, der Erzbischof von Salzburg, hat aus Verärgerung über Mozarts Nicht-Anwesenheit den Beginn des Konzertes ohne den Komponisten veranlasst.

 

5   (30-36)  Mozart rennt durch Säle und Flure zum Orchester und übernimmt übergangs-los das Dirigieren. Salieri ist von Mozarts Musik überwältigt. Er versteht nicht, wie solch exquisite Musik aus einer kichernden, blödelnden Kreatur sprudeln kann. Dieses eine Stück muss ein Zufallsprodukt sein.

 

6   (37-41)  Der Erzbischof ist wütend über Mozarts Verhalten und will ihn nach Salz-burg zu seinem Vater zurückschicken. Mozart möchte entlassen werden, was ihm ver-weigert wird. Währenddessen liest Salieri mit grosser Faszination und überwältigt die von Mozart im Salon zurückgelassenen Noten.

 

7   (42)  Kaiser Joseph II. hat von Mozarts Qualität gehört und möchte einen deutschen Komponisten an seinem Hof haben. Er wird vom Hofbibliothekar unterstützt, während der Direktor der Oper in Mozart einen Angeber sieht, der zu viele Noten verwendet. Salieri versteht, dass der Kaiser auf diese Weise dem Erzbischof eins Auswischen kann.

 

8   (43-46)  Salieri komponiert und bedankt sich bei Gott. Mozart kann sich nicht zwischen zwei neuen Perücken entscheiden und möchte zwei Köpfe haben. Salieris neu komponierten kleinen Begrüssungsmarsch für Mozart will der Kaiser spielen, während der Salzburger hereinkommt.

 

9   (47)  Mozart wird Beratern von Joseph II. vorgestellt. Er ist überrascht, dass Salieri für ihn einen Willkommensmarsch komponiert hat. Der Kaiser gibt bei Mozart eine Oper in Auftrag. Mozart setzt gegen Widerstand das Libretto „Die Entführung aus dem Serail“ und als Sprache deutsch durch. Als der Kaiser ihm die Noten von Salieris Marsch über-reichen will, hat Mozart alles von dem einen Mal halb zuhören bereits im Kopf. Nie-mand glaubt ihm und er beweist es ihnen mit einer perfekten Wiedergabe, lässt es dabei aber nicht bewenden und spielt dynamischere Variationen sowie eine Weiterentwicklung davon zusätzlich.

 

10 (48-52)  Salieri dankt Gott mit sarkastischem Unterton. Seine Sopranistin will eine Rolle in Mozarts neuer Oper, Salieri wiegelt ab. Er begehrt diese Frau, hat sie aber noch nie angefasst. Er rät ihr von der Mitarbeit in „Die Entführung aus dem Serail“ ab und erklärt ihr, dass der Serail ein türkisches Bordell sei. Bei der Uraufführung dieser Oper singt sie den weiblichen Hauptpart und Salieri ist eifersüchtig. Die Oper ist ein Erfolg.

 

11 (53-58)  Der Kaiser gratuliert Mozart und seiner Sopranistin zu ihrer exzellenten Leistung. Er bemängelt nur, dass das Werk zu viele Noten hat. Als Mozart wissen will, welche denn zu viel sind, unterbrechen seine Vermieterin und ihre Tochter Konstanze die Auseinandersetzung. Der Kaiser und die Sopranistin erfahren, dass Mozart verlobt ist. Sie wird wütend und der Kaiser rät Mozart, Konstanze zu heiraten und in Wien zu bleiben. Ihre Mutter fällt vor Glück in Ohnmacht. Mozart versucht, sie loszuwerden, aber Mutter und Tochter wollen auf ihn warten, bis er mit den Sängern gesprochen hat.

 

12 (59-61)  Die Sopranistin zieht sich wütend in ihre Garderobe zurück und Salieri begreift, dass Mozart sie gehabt hat. Er versteht nicht, weshalb ihn Gott so sehr bestraft, schliesslich hat er sein Gelübde immer gehalten. Er betet jeden Tag, dass Mozart nach Salzburg zurückgerufen wird.

 

13 (62-64)  Mozarts Vater Leopold erhält vom Erzbischof die Erlaubnis, seinen Sohn nach Salzburg zurückzuholen. Während seiner Heirat mit Konstanze erinnert sich Mozart an den Brief seines Vaters, wo er seinen Besuch in Wien ankündigt und bittet, die Heirat nicht zu vollziehen. Mozart schreibt zurück, dass er nun erwachsen ist und eine eigene Familie braucht. Er will sich in Wien durchsetzen und, wenn ihm dies nicht gelingen sollte, werden sie nach Salzburg kommen und beim Vater leben.

 

14 (65-67)  Kaiser Joseph II. braucht einen Musiklehrer für seine Nichte und will Mozart aber nicht bevorzugen, also schreibt er einen kleinen Wettbewerb aus, dessen Sieger seine drei Musikspezialisten – alles Italiener – ermitteln sollen. Er erwartet, dass Salieri Mozart zum Sieg verhilft. Mozart weigert sich, an einem Wettbewerb teilzunehmen, bei dem am Ende drei Italiener über sein Werk entscheiden. Konstanze ist wütend, weil sie pleite sind und weil sie nicht schon wieder Geld von ihrer Mutter leihen will. Sie wirft Mozart vor, dass er nicht stolz sondern einfach dumm ist.

 

15 (68-71)  Konstanze geht mit Mozarts neuen Kompositionen heimlich zu Salieri, um seine Unterstützung für Mozarts Bewerbung um den Musiklehrerjob zu bekommen. Als Salieri die Original-Notenblätter anschaut, bemerkt er, dass sie keinerlei Korrekturen aufweisen, dass also der Komponist einfach die fertige Musik aus seinem Kopf aufgeschrieben hat. Er ist überwältigt und merkt, dass Mozarts wunderbarer Musik-Auftritt im Palais des Erzbischofs kein Zufallstreffer gewesen ist. Konstanze hofft, das er Mozart helfen wird. Salieri will, dass sie nachts nochmals herkommt, da seine Hilfe nicht umsonst ist. Er ist bereit, sein Keuschheitsgelübde aufzugeben, schliesslich hat ihm dessen Einhaltung bis jetzt nichts gebracht.

 

16 (72-76)  Salieri bittet Gott, ihn zu durchdringen und aus ihm zu sprechen. Es passiert nichts, aber Konstanze kommt zurück. Als sie die Notenmappe auf den Boden fallen lässt, um sich auszuziehen, quellen Notenblätter hervor und Salieri hört wiederum diese wunderbare Musik. Das lässt ihn zurückschrecken. Er läutet den Dienern und schickt Konstanze weg.

 

17 (77-80)  Mozart kommt mit Schikaneder und Freunden nach Hause und erfährt, dass Konstanze schwanger ist. Er geht nun selbst zu Salieri mit seinen Kompositionen und erbittet dessen Hilfe, weil der den Lehrerjob bei der Kaisernichte unbedingt braucht.

 

18 (81-82)  Salieri suggeriert beim Kaiser, dass Mozart eine Schwäche für junge Schüle-rinnen hat. Während Salieri Crema al Mascarpone isst, regt sich Mozart auf, dass ein total mittelmässiger Musiker den Job bekommen hat.

 

19 (83-85)  Total pleite versucht Mozart beim wohlgesonnenen Kaiserberater Geld zu leihen. Der verschafft ihm eine Stelle bei der reichen Familie Schlumberg, die verzogene Hunde und eine bockige Tochter haben. Die Hunde jaulen und bellen zu seiner Musik und die Tochter weigert sich zu spielen. Sie kommen nicht zusammen.

 

20 (86-88)  Als Mozart angetrunken und derangiert nach Hause kommt, steht sein Vater im schwarzen Umhang vor der Wohnungstüre. Er ist hergekommen, weil er sich Sorgen macht und gehört hat, dass Amadeus pleite ist. Der negiert das und führt den Vater in die unaufgeräumte Wohnung, wo Konstanze immer noch im Bett liegt. Amadeus lädt zur Feier des Tages seinen Vater und Konstanze zum Maskenball ein.

 

21 (89-92)  Am Maskenball wird getanzt und gespielt. Mozart verliert in einem Spiel. Schikaneder verlangt, dass Vater Leopold die Strafe festlegt. Der verlangt Mozarts Rückkehr nach Salzburg. Da die Strafe im Saal erfüllbar sein muss, wird Mozart zum Spielen von Bach mit dem Rücken zum Klavier verdonnert. Als Zugabe verhunzt er eine Salieri-Komposition, was dieser hinter seiner Maske versteckt mit grossem Erschrecken und Wut zur Kenntnis nehmen muss, vor allem die Häme des Publikums.

 

22 (93-96)  Salieri empfindet den Spott als gottgewollt und verbrennt das Holzkreuz, zu dem er immer gesprochen hatte. Von jetzt an ist er ein Gegner Gottes und wird dessen Kreatur Mozart, durch die der Herr zu sprechen beliebt, zerstören. Auf diese Weise hofft Salieri, unsterblich werden.

 

23 (97-102)  Konstanze und Leopold streiten sich, Mozart kann nicht schlichten, muss komponieren. Das Hausmädchen Lorl wurde von einem anonymen Gönner hergeschickt und bezahlt. Sie beginnt in der chaotischen Wohnung aufzuräumen. Wir erfahren, dass sie von Salieri bezahlt wird und ihm über Mozart berichten soll. Er will, dass sie ihn sofort benachrichtigt, wenn die Mozarts das nächste Mal ausser Haus sind.

 

24 (103-108)  Die Mozarts fahren samt Flügel zu einem Gartenkonzert für den Kaiser. Lorl führt Salieri in Mozart’s Wohnung und erklärt ihm, dass Mozart wertvolle Geschen-ke verkauft, um zu überleben.

 

25 (109-112)  Salieri entdeckt, dass Mozart die Oper „Le Nozze di Figaro“ komponiert. Währenddessen stellt Mozart nach erfolgreichem Konzert dem Kaiser Leopold vor, der sich unbeholfen benimmt. Salieri informiert die anderen Berater des Kaisers, dass Mozart ein Stück, das auf dem Index steht, als Oper vertont.

 

26 (113-114)  Mozart wird vor den Kaiser zitiert und in die Mangel genommen wegen „Figaro“. Er findet nicht heraus, wer ihn verraten hat. Er überzeugt den Kaiser von der Harmlosigkeit seiner Interpretation des Stücks und darf weitermachen.

 

27 (115-117)  Salieri informiert seinen Vorgesetzten, dass Mozart in den „Figaro“ ein Ballett eingebaut hat, was gegen eine kaiserliche Verfügung verstösst. Der Vorgesetzte reisst die Ballett-Seiten aus der Komposition. Mozart bittet Salieri um Fürsprache beim Kaiser.

 

28 (118-120)  Salieri bittet den Kaiser um gar nichts. Bei der Hauptprobe erscheint dieser zum Erstaunen aller und regt sich über die stummen Tanzszenen auf. Er lässt Mozart die entfernten Seiten durch Salieri zurückgeben und geniesst bei der Uraufführung mit dem vollen Haus das neue Werk Mozarts.

 

29 (121-126)  Salieri ist hin und weg von der Schönheit und Perfektion der „Figaro“-Komposition. Er hat schon wieder gegen Mozart verloren, doch dann gähnt der Kaiser einmal und das verwandelt seine Niederlage zumindest in einen kleinen Triumph. Die Oper wird nach neun Aufführungen abgesetzt. Salieri erklärt Mozart, dass er den Kaiser und die Wiener mit der Länge überfordert und, dass es an einfachen Effekten mangelt, damit sie zumindest wissen, wo sie applaudieren sollen.

 

30 (127-131)  Salieri’s neue Oper „Axur: Re di Ormus“ wird mit grossem Bimborium aufgeführt. Mozart ist zusammen mit Schikaneder und Schauspielerinnen dort. Er ist betrunken, applaudiert übertrieben und möchte diese Art von Musik mit der Todesstrafe bestraft sehen. Der Kaiser bezeichnet sie als beste Oper, die je geschrieben wurde. Alle beglückwünschen Salieri, aber der wichtigste Mann fehlt unter den Gratulanten: Mozart.

 

31 (132-135)  Mozart erfährt zuhause, dass sein Vater gestorben ist. Er komponiert die Oper „Don Giovanni“, die nur fünf Mal aufgeführt wird, was für Salieri ein Triumph ist. Aber er hat an allen fünf Aufführungen teilgenommen und bewundert die Musik abgöttisch. Plötzlich wird ihm klar, dass Don Giovanni Mozart’s toter Vater ist. (Salieri erkennt Mozart’s schwächsten Punkt: Die Angst vor seinem Vater Leopold.)

 

32 (136-138)  In Schikaneder’s populärem Vorstadt-Theater wird in Anwesenheit der Familie Mozart „Don Giovanni“ mit grossem Erfolg parodiert und verstanden. Der Theaterleiter will, dass Mozart etwas Aussergewöhnliches, Fantastisches, Grenzenloses komponiert. Er will es dann auf die Bühne bringen und ist überzeugt, dass dies ein Riesenerfolg sein wird. Konstanze will Geld sehen, aber Schikaneder offeriert unübliche 50% der Einnahmen. Konstanze ist dagegen, sie brauchen sofort Bargeld. Mozart versucht beim reichen Herrn Schlumberg Geld zu leihen, blitzt aber ab. Die Kaiser-Berater sind geschockt. Salieri kennt jemanden, der Mozart einen Auftrag geben könnte.

 

33 (139-141)  Salieri verkleidet sich in Leopold’s bedrohliche Maske vom Ball am Tag seiner Ankunft in Wien. Er geht zu Mozart und bestellt für eine Anzahlung von 50 Du-katen eine Totenmesse. Erschrocken durch die Aufmachung des Auftraggebers und, weil er pleite ist, akzeptiert Mozart. Er weigert sich, Konstanze zu sagen, von wem das Geld kommt.

 

34 (142)  Salieri wollte immer nur, dass Gott ihn einmal durchdringt und ihm zu einem grossen Werk verhilft. Da dies nie eintrat, schmiedete er diese Intrige, um dieses Werk direkt von Gottes Komponisten zu bekommen. Er musste nur noch herausfinden, wie er Mozart umbringen wird nach Ablieferung der Noten, um dann beim Begräbnis das grossartige Salieri-Requiem spielen zu lassen.

 

35 (143-144)  Mozart komponiert nachts und hört das laute Klopfen nicht, bis Konstanze die Türe öffnet. Schikaneder will sein Stück abholen, aber Mozart hat es erst im Kopf und noch keine einzige Note geschrieben, weil er an der Totenmesse arbeitet. Mozart hatte Schikaneder versprochen, dass nächste Woche alles fertig sein wird. Die Mit-wirkenden wurden vom Theaterleiter bereits für die Proben bestellt. Konstanze streitet mit ihm und Mozart geht wieder an seine Komposition. Salieri erfährt von seiner „Agentin“ Lorl, dass Mozart an einer blöden Oper arbeitet.

 

36 (145-148)  Salieri erscheint in dieser Nacht erneut in seiner „Leopold“-Verkleidung bei Mozart und ermahnt ihn zur Eile. Konstanze versteht nicht, weshalb Mozart nicht voranmacht mit dieser Totenmesse, für die richtiges Geld bezahlt wird. Er erklärt ihr, dass ihn diese Komposition umbringt. Sie weint. Als sie wieder eingeschlafen ist, schleicht sich Mozart davon und feiert mit Schikaneder und Schauspielerinnen bis zum Morgengrauen. Sie singen Teile aus der Zauberflöte.

 

37 (148-151): Als Mozart in seine Wohnung zurückkehrt, ist Konstanze mit dem kleinen Sohn bereits weg. Ihre Mutter erklärt ihm, dass sie weg ist und nicht mehr zurückkommt. Sie steigert sich in eine solch kreischende Stimmung, dass Mozart die Arie der Königin der Nacht aus der Zauberflöte einfällt.

 

38 (152-157)  Mozart’s neue Oper „Die Zauberflöte“ wird in Schikaneder’s Theater erfolgreich unter der Leitung des gross angekündigten Komponisten aufgeführt. Salieri hält sich in einer Loge hinter dem Vorhang versteckt und verfolgt das Geschehen. Mozart bricht zusammen und wird durch einen anderen Dirigenten ersetzt. Salieri nimmt den Ohnmächtigen in seiner Kutsche mit und bringt ihn nach Hause.

 

39 (158)  Mozart bedankt sich bei Salieri, dass er als einziger Kollege zur Aufführung seiner neuen Oper gekommen ist. Salieri würde nie ein Werk von Mozart verpassen. Für ihn ist er der grösste Komponist. Mozart entschuldigt sich bei ihm, weil er dachte, dass Salieri sich weder für sein Werk noch für ihn interessiert. Als es laut klopft, bittet Mozart Salieri dem Mann zu sagen, dass an dem Requiem gearbeitet wird und dass er noch etwas Geld vorschiessen.

 

40 (159)  Schikaneder und die Schauspielerinnen erkundigen sich nach Mozart, werden von Salieri belogen und weggeschickt, weil der Komponist schläft und sich erholen muss. Salieri zieht seinen Geldbeutel hervor.

 

41 (160+162+165+167)  Salieri übergibt Mozart den Geldbeutel und erklärt, dass er vom unbekannten Auftraggeber 100 Dukaten zusätzlich bekommt, wenn er bis morgen Abend das Requiem fertiggestellt hat. Dies ist unmöglich zu schaffen, aber Salieri bietet Mozart seine Hilfe an. Mozart diktiert und Salieri schreibt auf, bis der Komponist nicht mehr kann und eine kleine Schlafpause benötigt. Salieri verspricht dazubleiben.

 

42 (161+163-164+166)  Konstanze tanzt mit einem jungen Offizier in Baden, als ihr plötzlich einfällt, dass sie hier am falschen Ort ist. Sie will nach Hause, packt, nimmt den kleinen Karl und besteigt die Kutsche. Zur Musik des entstehenden Requiems fährt sie durch die Nacht zurück nach Wien.

 

43 (168-171)  Zuhause trifft sie die schlafenden Mozart und Salieri. Sie verbietet, dass Mozart weiter am Requiem arbeitet und schliesst es zum Schrecken von Salieri weg. Als Salieri sich weigert zu gehen, bevor Mozart aufwacht, merken sie erst, dass der Kom-ponist inzwischen gestorben ist.

 

44 (172-175)  Das Begräbnis findet zur Musik aus dem Requiem (aus dem OFF) statt. Der alte Salieri beklagt sich beim Priester, dass Gott nicht ihn getötet hat. Schliesslich ist er wertlos. Gott hat Mozart physisch getötet, um ihm, Salieri, auch diese Möglichkeit zum ewigen Ruhm zu nehmen.

 

45 (176-177)  Der Priester will wissen, weshalb Salieri behauptet, Mozart umgebracht zu haben. Salieri wollte unsterblich werden und, wenn dies als Komponist nicht möglich sein soll, dann zumindest als der Mörder von Mozart, dem grössten Komponisten aller Zeiten. Auf diese Weise würde sein Name immer mit demjenigen von Mozart verbunden sein und er wäre damit der Mittelmässigkeit, die Gott für ihn vorgesehen hatte, ent-flohen. Nun ist er zum Schutzpatron, zum Anführer aller Mittelmässigen geworden. Auf dem Weg zur Toilette spendet er allen Spitalinsassen und dem Kinopublikum den Segen für die Mittelmässigen.