dfk*films @ DIAGONALE 2024

Treffen wir uns in Graz?
04.03.-08.03.2024

Gabriele C. Sindler wird als Vorstandmitglied des Deutschen Drehbuchverbandes die  DIAGONALE – das Festival des österreichischen Films – in ihrer Geburtsstadt Graz besuchen.

 

Schwerpunkt der diesjährigen Diagonale Film Meetings:

KI und Drehbuch

Freitag, 5. April 2024 | 14.00–15.15

Thema Künstliche Intelligenz – Utopie | Dystopie

– Impuls Claudia Larcher (aus der Perspektive einer Filmkünstlerin)

– Worum geht’s bei KI in der Filmbranche? Was passiert gerade?
Auswirkungen ungeregelter KI auf Kunst und Gesellschaft.

E
ine Analyse von Matthias Hornschuh (Sprecher der Kreativen in der Initiative Urheberrecht DE)

KI im Filmbereich am Beispiel Drehbuch – notwendige Strategien aus europäischer Perspektive

David Kavanagh, Geschäftsführer der FSE (Federation of Screenwriters in Europe) und Lobbyist für EU-Angelegenheiten, gibt Einblick in die Verhandlungen und den aktuellen Stand des AI-Acts und wird die tiefgreifenden Auswirkungen auf die Drehbuch- und Kreative-Branche skizzieren. Gemeinsam mit zahlreichen internationalen Dachorganisationen setzt sich die FSE  für einen ausgewogenen AI-Act ein: es soll nicht nur die Entwicklung von KI gefördert werden, sondern der menschenzentrierte Ansatz für generative KI, der auf informierter Zustimmung, Transparenz, fairer Vergütung und Vertragspraktiken beruht, muss ein zentraler Aspekt des Gesetzes sein.

Samstag, 6. April 2024 | 9.00 – 13.00

Think Tanks & Connecting

Geschlossene Gruppe, Teilnahme auf Einladung

Think Tank Drehbuchforum & Drehbuchverband:
KI in der Stoffentwicklung – Einladung zum Dialog
Wie arbeiten wir im Zeitalter von KI zusammen? Chancen und Gefahren

Diskussion mit Inputs von Harald Karl (Spezialist für Urheberrecht, Mitglied der österreichischen Initiative für Urheberrecht), David Kavanagh (Federation of Screenwriters in Europe, Lobbyist AI ACT der EU), Gabriele C. Sindler (Vorstand Deutscher Drehbuchverband, Mitglied Drehbuchverband Austria und im Verband Film- & Fernsehdramaturgie), sowie Mitglieder des Drehbuchforum Wien, des Drehbuchverband Austria, Vertreter*innen der Regie-Verbände und Produzent*innen-Verbände sowie TV-Redakteur*innen und Vertreter*innen von Verwertungsgesellschaften und Förderstellen.

YOL – The Full Version @ Movies that Matter Festival in Den Haag

Treffen Sie Donat Keusch

Mon 25 März

Den Haag, Filmhuis Den Haag

YOL – The Full Version

Yılmaz Güney, Şerif Gören

Monumentales Kinostück über sechs kurdische und türkische Gefangene, die während eines einwöchigen Hafturlaubs versuchen, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Geschrieben vom kurdischen Regisseur Yılmaz Güney, als er selbst im Gefängnis war. Jetzt ist YOL restauriert und endlich fertiggestellt.

YOL ist der seltene Film, dessen Produktion vielleicht dramatischer war als seine Geschichte. YOL wurde geschrieben, während der kurdische Regisseur Yılmaz Güney von der türkischen Militärjunta inhaftiert war, und wurde schließlich fertiggestellt, nachdem Güney aus dem Gefängnis entkommen und ins Exil gegangen war. Der Film, der in der Türkei bis 1999 wegen seiner Darstellung der kurdischen Kultur verboten war, gewann 1982 bei den Filmfestspielen in Cannes die Goldene Palme für die Geschichte von fünf Gefangenen, die eine Woche Urlaub machen.

Diese neu produzierte „Vollversion“ des Films, „YOL – The Full Version“, stellt die sechste Geschichte aus Güneys ursprünglichem Drehbuch wieder her und verwirklicht damit endlich die Vision des verstorbenen Filmemachers für dieses legendäre Werk des Kinos.

 

TAKE ON CLASSICS:

EINFÜHRUNG VON GÖKHAN YETER UND DONAT KEUSCH

Vor der spannenden Vorführung von „YOL – The Full Version“ führt Moderator Gökhan Yeter in ein Gespräch mit Produzent Donat Keusch und unserem Ehrengast Ahmet Boyacıoğlu. Hören Sie aus erster Hand von Keusch, der mit Yılmaz Güney zusammengearbeitet hat, wie der Film entstanden ist und welche persönlichen Erfahrungen er mit Güney gemacht hat.

Donat Keusch entdeckte den bahnbrechenden Film SÜRÜ (The Herd) 1979 während der kalten Berliner Filmfestspiele und setzte sich über die konventionellen Vertriebswege hinweg, um seinen Vertrieb zu sichern. Keuschs Zusammenarbeit mit Yılmaz Güneys Güney Filmcilik setzte sich fort und führte zur erfolgreichen Veröffentlichung von DÜŞMAN (The Enemy) und dem monumentalen Projekt „BAYRAM“ (Arbeitstitel von YOL). Die Zusammenarbeit von Güney und Keusch erreichte ihren Höhepunkt mit YOL, einem Triumph bei den Filmfestspielen von Cannes, für den Güney 1982 die prestigeträchtige Goldene Palme erhielt.

Sprache: Englisch

Capturing Film Business with Botho & Ubuntu

21.03.2023 | 17:00 Uhr
Hadley’s | Beim Schlump 84a | 20144 Hamburg

Die vielfach ausgezeichnete Autorin, Filmemacherin und Aktivistin Tsitsi Dangarembga und Gabriele Sindler, Story- & Script Consultant DFK FILMS, stellen ihre afrikanisch-europäische Zusammenarbeit in den Bereichen Stoff- und Drehbuchentwicklung vor.
Sie berichten über ihre praktischen Bemühungen, Erfolge und Schwierigkeiten bei der Entwicklung afrikanisch-europäischer Drehbücher und Filme und über die Besonderheit ihrer interkulturellen, interkontinentalen Zusammenarbeit.

Weitere Informationen auf der Website des HIAS (Hamburg Institute for Advanced Study).
Um Anmeldung  wird gebeten: event@hias-hamburg.de

Tsitsi Dangarembga & Gabriele C. Sindler @ EFM | AfroBerlin

2024 organisiert Yanibes die erste Ausgabe von AfroBerlin – eine Plattform für zentrale Akteur*innen der Filmindustrie auf der wertvolle Informationen über das Wirken und das Marktpotential von afrikanischen und afrodiasporischen Filmschaffenden ausgetauscht werden.

>>>Mehr erfahren über AfroBerlin…

Tsitsi Dangarembga und Gabriele C. Sindler sprechen am 17.02.2024 über

Pan-Afrikanische Story | Drehbuch | Film Entwicklung für globales Publikum

Aspekte interkontinentaler und interkultureller Weiterbildung von Filmschaffenden

Die Welt braucht dringend Ideen, die die Menschheit voranbringen. Bislang haben afrikanische Filme wenig zu diesem Diskurs beigetragen. Wir alle werden davon profitieren, uns mit nicht-dominanten Vorstellungswelten auseinanderzusetzen, die in ihren Erzählungen enthalten sind.

Tsitsi Dangarembgas Institute of Creative Arts for Progress in Africa (ICAPA Trust) setzt sich seit 2009 für die Filmindustrie auf dem Afrikanischen Kontinent ein. Die Unterstützung von Frauen in der Filmbranche ist ihr ebenso wichtig wie die Verbreitung afrikanischer Geschichten und ihrer authentischen Erzählweise auf den großen Kinoleinwänden in aller Welt.

2023 hat Dangarembgas in Harare beheimateter ICAPA Trust eine panafrikanische Weiterbildungsreihe für weiblich dominierte Kreativ-Teams ins Leben gerufen. Der Auftaktworkshop in Lagos, Nigeria, wurde von Drehbuchexpert*innen der DFK FILMS | dfk*script*service ausgeführt, unter der Leitung von Gabriele Sindler. Die Teilnehmer*innen und ihre Projekte kamen aus Botswana, Kenia, Ruanda, Simbabwe, São Tomé und Príncipe, Côte d’Ivoire, Ägypten, Tansania und Nigeria.

Die Workshopreihe hat folgende Schwerpunkte:
– Entwicklung von Story & Charakteren
– Analyse von Drehbüchern & Filmen
– Exposé | Treatment & Script Writing
– Vom Drehbuch zur Film-Realisierung und Auswertung

Das Ziel der Weiterbildung von erfahrenen Filmemacher*innen ist die erfolgreiche Herstellung und internationale Auswertung von Spiel- und Dokumentarfilmen. Darüber hinaus werden die Teilnehmer*innen in die Lage versetzt, sich gegenseitig bei der Entwicklung und Herstellung zukünftiger Projekte professionell zu unterstützen. Lokal tief verwurzelte Geschichten sollen so erzählt werden, dass sie auf allen Kontinenten von vielen Menschen gesehen, verstanden und diskutiert werden.

Tstisi Dangarembga und Gabriele Sindler flankieren ihre praktischen Anstrengungen bei der Förderung und Entwicklung von afrikanischen Stories, Drehbüchern und Kinofilmen, indem sie ihre interkulturelle afrikanisch-europäische Zusammenarbeit systematisch und methodische analysieren.

ICAPA TRUST (SIMBABWE) FÖRDERT GLEICHSTELLUNG IN DER AFRIKANISCHEN FILMINDUSTRIE

Das Institute of Creative Arts for Progress in Africa (ICAPA) Trust veranstaltet einen zweiwöchigen Workshop zur Drehbuchentwicklung in Lagos, Nigeria. Der Workshop läuft von Ende Oktober bis Mitte November und wird von Donat Keusch und Gabriele Sindler von DFK FILMS | dfk*script*service geleitet.

Der Workshop ist ein Schulungsprogramm für das Erzählen von Geschichten für die Leinwand und richtet sich an afrikanische Drehbuchautorinnen, die ein spannendes Projekt in der Endphase der Entwicklung haben. Dieses Training wird teilweise von der Hawthorne Foundation finanziert. Gabriele Sindler und Donat Keusch gehören zu den führenden Drehbuchanalysten Europas. In wenigen Wochen werden sechzehn Drehbuchautorinnen aus Afrika von ihrem Fachwissen profitieren.

–> Detailed Program Workshop Lagos, Nigeria 2023 (English)

Tsitsi Dangarembga, Founding Director, ICAPA Trust

 

Tsitsi Dangarembga, die Gründerin des ICAPA Trust und eine der Pionierinnen des schwarzen Filmemacherinnen auf dem afrikanischen Kontinent, lernte Donat Keusch in den 1990er Jahren während ihres Studiums an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB) kennen. Keusch war gebeten worden, Dangarembga bei einem Drehbuch, das sie damals schrieb, zu beraten. Die beiden haben sich kürzlich wiedergetroffen und arbeiten nun gemeinsam mit Sindler an mehreren Projekten. Zu diesen Projekten gehören neben einer Reihe von Spielfilmen auch Initiativen zum Aufbau vonder Filmindustrie auf dem afrikanischen Kontinent. Die Programme richten sich an Frauen, die in einem afrikanischen Land leben, eine Gruppe, die in der afrikanischen Film- und Fernsehindustrie traditionell marginalisiert ist.

Auch auf dem afrikanischen Kontinent kommt die Entwicklung von Drehbüchern oft zu kurz, weil es an finanziellen Mitteln und Ausbildungsmöglichkeiten mangelt. Dabei ist die Drehbuchentwicklung der wohl wichtigste Teil der Filmentwicklung. Keusch rät, dass ein Arbeits-Treatment 60 oder mehr Seiten lang sein kann, wobei jede Handlung lebhaft vorgestellt und mit allen fünf Sinnen beschrieben wird. Am Ende des Arbeitsprozesses umfasst die Endfassung eines professionellen Treatments für einen normalen Spielfilm etwa 30 bis 50 Seiten, geschrieben in Prosa ohne Dialog oder bestenfalls mit indirekter Rede. Das Schreiben des Drehbuchs geht schneller, wenn die Geschichte und die Figuren gut entwickelt sind und die meisten filmischen Lösungen entworfen sind. Andere Aspekte des Drehbuchschreibens wie der Aufbau von Szenen und Dialogen lassen sich dann viel leichter umsetzen.

Auf die Ausschreibung der ICAPA für den Workshop in Lagos gingen 93 Bewerbungen aus 24 Ländern ein. Diese Resonanz zeigt, dass es auf dem afrikanischen Kontinent einen großen Bedarf für derartige Ausbildungsmaßnahmen gibt. Die eingegangenen Geschichten reichten von ugandischer Science-Fiction bis zum tansanischen experimentellen Coming-of-Age-Film. Der ICAPA Trust geht davon aus, dass mehrere Filme aus dem diesjährigen Workshop in die Produktion gehen werden, da der Trust ein spezielles Vehikel für Produktionen einrichtet, die aus seinen Schulungsaktivitäten hervorgehen.

Bei einem fünfstelligen Workshop-Budget und Produktionsbudgets zwischen einer Viertelmillion und vier Millionen US-Dollar muss diese Art von Arbeit unterstützt werden. Der ICAPA Trust sammelt derzeit Spenden für seine anderen Aktivitäten zum Kapazitätsaufbau. Der Trust hat über seine beiden Partner Chapel and York und CAF America den Status einer 501 (c) (3).

Spenden über Chapel und York können über diesen  Link unter Angabe der folgenden Daten getätigt werden – Account Name: Institute of Creative Arts for Progress in Africa (ICAPA) Trust, Account No: CHAPEL906, Service: US Foundation Affiliate

Wenn Sie über CAF America spenden möchten, laden Sie bitte das Formular hier herunter und füllen es aus. Wenn Sie das Formular ausgefüllt haben, schicken Sie es zusammen mit Ihrer Spende an die auf dem Formular angegebene Adresse und geben Sie als Organisation, die Sie mit Ihrer Spende unterstützen möchten, The Institute of Creative Arts for Progress in Africa (ICAPA) Trust an.

Der ICAPA Trust und seine zahlreichen Begünstigten sind Ihnen für Ihre Spende sehr dankbar. Für weitere Informationen über die Initiativen des Trusts zum Aufbau von Kapazitäten und zur Produktion in Afrika wenden Sie sich bitte an info@icapatrust.com.

Weiterbildung | LES CINQ DIALBLES | OmU | 19.04.2023

von    Dramaturg*innen
für    Dramaturg*innen

Kino | Film | Diskussion

Liebe Freundinnen und Freunde des Kinos,
liebe Streiter*innen für die Kunst der Filmerzählung,
liebe VeDRA-Kolleg*innen,

auf Anregung unseres Kollegen Tomislav Turina wollen wir uns in der aktuellen Ausgabe der Berliner Kino-Ag mit „Les Cinq Diables“ | „The Five Devils“ einem  Werk widmen, das vergangenes Jahr in der Reihe Director’s Fortnight auf den Filmfestspielen in Cannes Premiere feierte. Die Autorin und Regisseurin Léa Mysisus hatte dort 2017 mit ihrer ersten eigenverantwortlichen Langfilmregie AVA Aufmerksamkeit erregt und gilt als spannende neue Stimme des französischen Kinos.

Sie war Co-Autorin von Claire Denis und Andrew Litvack bei STARS AT NOON (2022), von Jacques Audiard, Céline Sciamma und Adrian Tomine bei LES OLYPMIPADES  | WO IN PARIS DIE SONNE AUFGEHT (2021), von André Téchiné bei L‘ ADIEU À LA NUIT | ABSCHIED VON DER NACHT (2018)  swoie von Arnaud Desplechin bei LES FANTÔMES D’ISMAËL | ISMAELS GEISTER (2017) und ROUBAIX, UNE LUMIÈRE | IM SCHATTEN VON ROUBAIX (2019).

Mittwoch, 19. April 2023 | 19:00 Uhr | Passage Kino | Karl-Marx-Straße 131 | 12043 Berlin

LES CINQ DIALBLES | THE FIVE DEVILS | OmU
Frankreich | 2022 | 96’

Drehbuch: Léa Mysisus, Paul Guilhaume | Regie: Léa Mysisus

Das Kino ist sehr klein. Wir empfehlen also, die Kinokarte vorab online zu kaufen.

Zum Inhalt: Vicky hat eine geheimnisvolle Gabe: Sie kann jeden Duft reproduzieren, dem sie begegnet. Als ihre entfremdete Tante plötzlich in die Stadt zurückkehrt, wird das junge Mädchen durch die Beschwörung ihres Dufts in eine Vergangenheit voller rätselhafter Familiengeheimnisse zurückversetzt.

Die Kritik spricht von einem wahrlich zauberhaften, genresprengenden, bloß nicht eindeutigen Film, der von Begierde, Vorurteilen und Rache handelt. Was es damit auf sich hat, möchten wir uns gerne genauer ansehen.

Die dramaturgische Diskussion findet im Anschluss an den Film im benachbarten Café Rix | Karl-Marx-Straße 141 | 12043 Berlin statt.
Bitte gebt Bescheid, ob ihr vorhabt zu kommen, damit wir einen Tisch reservieren können.

Die Idee zu dieser Initiative entstand bei der Jahrestagung 2022 der Film- und Fernsehdramaturg*innen VeDRA. Organisiert werden die Treffen von  Gabriele C. Sindler | Jana RaschkeRachel Sophia Wolpert  – und von allen, die das Organisationsteam verstärken wollen. Informationen über aktuelle und vergangene Veranstaltungen findet Ihr hier. Wir sind offen für Filmvorschläge und sonstige Anregungen und freuen uns, die VeDRA-KINO-AG-Berlin zu gestalten und weiterzuentwickeln.

LARS UND DIE FRAUEN | LARS AND THE REAL GIRL | OmU

Film&Diskussion |25.04.2023 |20:30

Bundesplatzkino | Berlin

Reihe PSYCHE & FILM
Kooperation der C.G. Jung Gesellschaft Berlin mit dem Bundesplatz-Kino und dfk*films
Moderation: Edith Rosin | Referent*in: Donat Keusch * Gabriele Sindler

LARS UND DIE FRAUEN | LARS AND THE REAL GIRL OmU

USA, Kanada 2007 / 106`/ Drehbuch Nancy Oliver / Regie Craig Gillespie
mit Ryan Gosling, Emily Mortimer, Paul Schneider, Kelly Garner, Patricia Clarkson…

Lars ist scheu, lebt zurückgezogenen und hatte noch nie eine Frau, denn er lehnt jeden sozialen Kontakt ab. Der Flirtversuch einer Arbeitskollegin überfordert den jungen Mann, gibt aber den Anstoß für eine ungewöhnliche Entwicklung.

Angeregt durch einen Kollegen, bestellt sich Lars eine Sex-Puppe im Internet und stellt sie seinem entgeisterten Bruder und dessen Frau als seine neue Freundin vor. Er behauptet, dass Bianca eine Missionarin aus Brasilien sei. Der Bruder will ihn in eine psychiatrische Klinik einweisen lassen, lässt sich dann aber von der Hausärztin überreden, das Spiel mitzuspielen und das ganze Dorf einzubeziehen. Nach anfänglichen Widerständen machen alle mit. Bianca wird zum Essen eingeladen, zur Gemeindearbeit hinzugezogen, liest mittels Kassettenrecorder Kindern vor. Die Hausärztin bestellt Lars und seine Freundin wöchentlich unter dem Vorwand ein, dass Bianca von der langen Reise geschwächt ist und deshalb ärztliche Behandlung braucht. Auf diese Weise erfährt er eine Behandlung seines Traumas: der Verlust der Mutter bei seiner Geburt und das Aufwachsen in Berührungslosigkeit durch den in der Trauer erstarrten Vater.

Ein wunderbar witziger Film mit einem großartigen Ryan Gosling, der einen Heilungsprozess zeigt, in dem es darum geht, einem Menschen ins Leben zu verhelfen, einem Leben in sozialen Beziehungen.

 

Zu den Personen:

Edith Rosin Studium der Psychologie an der FU Berlin, Ausbildung zur Analytikerin am C.G. Jung-Institut Berlin, Arbeit in eigener Praxis seit 1996. Seit 2012 Dozentin für Aktive Imagination bei den Lindauer Psychotherapietagen.

Gabriele Sindler Politologin | Drehbuchexpertin | Dozentin

 

Ort: Bundesplatz-Kino | Bundesplatz 14 | 10715 Berlin
Kostenbeitrag: 10,50 € | ermäßigt 9 €