Schritte zu einem Drehbuch für einen Kinofilm

1) IDEE

Eine Idee ist stark, wenn diese den Autor, die Autorin nicht loslässt. Im Entwicklungsprozess ist es wichtig, dass die Autorin, der Autor herauszufinden versucht, warum diese bestimmte Idee so wichtig für sie/ihn ist.

2) STORY-TREATMENT

Entwurf der Geschichte

Das zeitaufwändige Verfassen zahlreicher Versionen von Story-Treatments der zunächst unvollständigen, aber hoffentlich am Ende großartigen, kompletten Geschichte (Story & Plot) ist sehr hilfreich für die nächsten Schritte zum “Film auf Papier“. In der Regel umfasst ein vollständiges Story-Treatment für einen Spielfilm 10 bis 20 Prosa-Seiten.

 

GESCHICHTE = STORY + PLOT

Hinweis: Das Team der DFK FILMS | dfk*script*service unterscheidet zwischen STORY und PLOT.

Unter PLOT verstehen wir das Geschehen, also die auf der Leinwand sichtbare Handlung.
STORY bezeichnet die Geschichte dahinter, die durch den Plot teilweise erzählt/fühlbar gemacht wird, also das, was das Publikum letztlich interessiert und berührt – und dieses animiert, die fehlenden Teile zu ergänzen.
Es ist unerlässlich, die beiden zusammenhängenden, einander bedingenden Ebenen gleichermaßen sorgfältig zu entwickeln und zu erzählen. Eine Story braucht eine Hauptfigur oder ein Ensemble mit einem starken Haupt-Ziel, das erreicht wird (Drama), oder halb (Melodrama) oder nicht (Tragödie).

Eine vollständig entwickelte Story für einen abendfüllenden Spielfilm umfasst etwa
40 STORY-Events. Dies sind Ereignisse / Geschehnisse / Aktionen, welche die Hauptfigur ihrem Hauptziel Schritt für Schritt näherbringen. Diese Events sind eruierbar, wenn ein*e Protagonist*in vorhanden und wenn ein Hauptziel erkennbar ist. Das gilt auch für die Fälle, wo die Hauptfigur ihr Ziel nicht (z.B. Tragödie) oder nur zum Teil (z.B. Melodrama) erreicht.

 

3) FILM-TREATMENT

 

Ein Prosa-Text, der die komplette Handlung (Haupt- und Nebengeschichten Story & Plot) des Films halb-dramatisiert wiedergibt. Dialoge sollten vermieden werden. Wenn überhaupt sollten Dialoge nur in indirekter Rede vorkommen. Diese sperrige Form des Filmschreibens hilft, visuelle, handlungsorientierte, filmische, cinematografische Lösungen zu finden, soweit die jeweilige Geschichte und Vorstellungskraft des Autors / der Autorin dies zulassen. In der Regel umfasst ein ausgearbeitetes Film-Treatment für einen Spielfilm 30 bis 50 Seiten.

4) DREHBUCH

Master-Scene-Script
Shooting Script

Storyboard

Das Drehbuch ist der „Film auf Papier“.

Ein gutes, professionelles Drehbuch ist Basis und Herz eines jeden erfolgreichen Films. Wir definieren Drehbuch als Film auf Papier. Es ist die dramatische, bildgewaltige Umsetzung einer interessanten, vollständig entwickelten Geschichte in Schriftform als verbindliche Vorlage für Dreharbeiten. Story, Charaktere, das geschaffene Universum der Erzählung, Themen und Vieles mehr müssen vollständig entwickelt UND für die Erzählformen im Medium Film adaptiert sein.

Das Drehbuch umfasst in orchestrierter, dramatisierter Form alle Hauptgeschichten, Nebengeschichten (Storys), Haupt- und Subplots. Es generiert das Universum (Zeit | Ort | Geografie) in dem dreidimensional entwickelte, psychologisch nachvollziehbare Charaktere handeln (und möglichst wenig erklären). Es generiert die Stimmung, das Tempo, die Atmosphäre des zu realisierenden Films.

 

4.1 In Master-Scene-Scripts gibt es keine technischen Angaben außer jenen in der Kopfzeile (Header) sowie „Fade-in” und „Fade-out”, wenn unbedingt notwendig „Close-up” (CU) / „Beat”, „Montage“ und wenigen anderen. Eine Seite eines Drehbuchs für einen Spielfilm entspricht in der Regel 50 bis 60 Sekunden Film, wenn das Final Draft-Layout verwendet wird.

4.2 Ein Drehbuch mit technischen Spezifikationen wird gemeinsam mit dem Autor / der Autorin, der Regie, dem Kamerateam und anderen kreativen Partner*innen erstellt. Diese Version des Drehbuchs wird als „Shooting-Script“ bezeichnet.

4.3 Es ist sehr hilfreich und spart Geld, den Drehbuchschreibprozess mit einem detaillierten „Storyboard“ abzuschließen.

4.4 Vermerken Sie Ihren Namen, Ihren rechtmäßigen Wohnsitz und das Datum auf dem Deckblatt. Gemäß der Berner Übereinkunft zum Schutz von Werken der Literatur und Kunst (die 1886 von zehn Ländern in der Schweizer Hauptstadt Bern geschlossen und bis November 2022 von 181 Ländern ratifiziert wurde) sollte Ihr Werk mindestens bis 50 Jahre nach Ihrem Tod geschützt sein.

Präsentation

oder

Exposé

(hat nichts mit deutschen TV-Exposés zu tun)

Im Laufe des Entwicklungsprozesses (zwischen Schritt 1 und 2 oder 2 und 3) sollte ein sogenanntes Exposé / eine Präsentation des Projekts erstellt werden, das folgende Elemente enthält:

Titelblatt, Logline, Synopsis/Zusammenfassung, ein bis zwei Dialogszenen, Besetzung & Crew, technisches Datenblatt, Statements der Kreativen und der Produktion, Entwurf von Budget- & Finanzierungsvorstellung usw.