Category – Filmreihe PSYCHE & FILM

I, DANIEL BLAKE

I, DANIEL BLAKE | OmU | Film&Diskussion | 29.10.2019 Bundesplatzkino Berlin

Reihe PSYCHE & FILM

Kooperation der C.G. Jung Gesellschaft Berlin mit dem Bundesplatzkino und dfk*films

Dienstag, 29.10.2019 um 20:30 Uhr

Referent: Donat Keusch | Moderation: Edith Rosin

I, DANIEL BLAKE | UK, FR, BEL 2016 | 100 min | OmU
Drehbuch: Paul Laverty | Regie: Ken Loach | | Darsteller*innen: Dave Johns, Hayley Squires

Das Programm im letzten Quartal dieses Jahres befasst sich mit dem Thema „Soziale Kälte“.

Im preisgekrönten Drama I, DANIEL BLAKE erzählt das seit Jahrzehnten bewährte Kreativ-Team Ken Loach / Paul Laverty engagiert und fesselnd den unglaublichen Abstieg eines Schreiners. Nach einem Herzinfarkt gerät er in die unerbittlichen und absurden Mühlen des Arbeitslosen- und Sozialhilfewesens. Ungeachtet seiner schwierigen Lage hilft Daniel Blake einer alleinerziehenden Mutter, damit die sich nicht prostituieren muss, um ihre zwei Kinder zu ernähren. Mit letzter Kraft und dem Mut der Verzweiflung stemmen sich die beiden Abgehängten gegen den Untergang.

Ken Loach: Wenn wir genau hinsehen, dann erkennen wir, dass die staatliche Fürsorge für verzweifelte Menschen in Notlage als politisches Instrument genutzt wird. Die grausame Waffe ist die Bürokratie, die absichtliche Ineffizienz der Bürokratie: «So wird es dir ergehen, wenn du nicht arbeitest. Wenn du nicht arbeitest, wirst du leiden!» Die Wut über solche Zustände motivierte uns zu diesem Film.

In Deutschland sind laut Angaben des Kinderschutzbundes 20-25%, also 4,5 Millionen Kinder von Armut betroffen – der große Skandal in diesem reichen Land.

 

dfk*films hat das Drehbuch von I, DANIEL BLAKE evaluiert. Interessierte können unsere Einschätzung lesen:

I KILLED MY MOTHER Plakat

I KILLED MY MOTHER | OmU | Film&Diskussion | 24.09.2019 Bundesplatzkino Berlin

Reihe PSYCHE & FILM

Kooperation der C.G. Jung Gesellschaft Berlin mit dem Bundesplatzkino und dfk*films

Dienstag, 24.09.2019 um 20:30 Uhr

Referentinnen: Edith Rosin, C.G. Jung Gesellschaft | Joyce Newrzella, Dolan-Expertin | Moderation: Gabriele Sindler, dfk*films

I KILLED MY MOTHER (J’AI TUÉ MA MÈRE) | CAN 2009 | 100 min | OmU
Drehbuch, Regie, Produktion & Hauptrolle: Xavier Dolan | Darsteller*innen: Anne Dorval, François Arnaud

Der rebellische Hubert ist gerade 17 geworden. An seiner alleinerziehenden Mutter stört ihn so ziemlich alles, insbesondere ihr schlechter Geschmack. Sie demütigen einander, liefern sich Schreiduelle. Huberts Ablehnung geht soweit, dass er gegenüber seiner Lehrerin behauptet, seine Mutter sei tot. Er flieht zu Freunden und erlebt seine erste große Liebe mit seinem Klassenkameraden Antonin. Eigentlich irritiert es ihn, dass er für seine Mutter Zorn empfindet – wo doch die ganze Kindheit über grenzenlose Zärtlichkeit herrschte. Langsam versucht er, sich ihr wieder zu nähern. Doch dies scheint ein Ding der Unmöglichkeit…

Mit 17 hat der Kanadier Xavier Dolan das Drehbuch von I KILLED MY MOTHER vollendet, mit 19 hat er es verfilmt – mit sich selbst in der Hauptrolle. Mit 20 bekam er drei Preise in Cannes, denen viele weitere folgten. Der Spiegel nennt das Werk einen nervtötenden Riesenspaß.

HÄRTE | Film&Diskussion | 27.08.2019 Bundesplatzkino Berlin

Reihe PSYCHE & FILM

Kooperation der C.G. Jung Gesellschaft Berlin mit dem Bundesplatzkino und dfk*films

Dienstag, 27.08.2019 um 20:30 Uhr

Referent: Rosa von Praunheim, Andreas Marquart | Moderation: Edith Rosin

HÄRTE | D 2015 | 91 min
Drehbuch & Regie & Produktion: Rosa von Praunheim
Darsteller*innen: Hanno Koffler, Luise Heyer, Katy Karrenbauer, Rüdiger Götze und Andreas Marquardt.

HÄRTE ist eine semidokumentarische Filmbiografie über den deutschen Kampfsportler und ehemaligen Zuhälter Andreas Marquardt. Der Film-Titel reflektiert sein Berufsleben: Zuhälter, Schutzgeldeintreiber, professioneller Karatekämpfer. Vor allem aber bezieht er sich auf Marquardts Kindheit: Im Alter von zwei Jahren übergießt ihn der Vater mit Wasser und stellt ihn bei Minusgraden auf den Balkon. Später bricht er ihm absichtlich die Hand. Als der Vater die Familie verlässt, beginnt seine Mutter, ihn zu missbrauchen. Bis weit in die Pubertät hinein zwingt sie ihn zu sexuellen Handlungen bis zum Geschlechtsverkehr. Seine Aggressionen kanalisiert Marquardt im Kampfsport. Als ihm angeboten wird, im Rotlichtmilieu zu arbeiten, gerät er in eine Welt aus Geld, Gewalt und Prostitution.

Wegen Zuhälterei, Menschenhandel und Waffenbesitz zu acht Jahren Gefängnis verurteilt, beginnt Marquardt während der Haft, zusammen mit dem Psychotherapeuten Jürgen Lemke das Erlebte aufzuarbeiten. 2007 erschien ihr gemeinsames Buch, auf dem dieser Film basiert.

HAROLD AND MAUDE | OmU | Film&Diskussion | 20.07.2019 Bundesplatzkino Berlin

Reihe PSYCHE & FILM

Kooperation der C.G. Jung Gesellschaft Berlin mit dem Bundesplatzkino und dfk*films

Dienstag, 30.07.2019 um 20:30 Uhr

Referent: Donat Keusch | Moderation: Edith Rosin

HAROLD AND MAUDE | USA 1971 | 91 min | OmU
Drehbuch & Co-Produktion: Colin Higgins | Regie: Hal Ashby | Darsteller*innen: Ruth Gordon, Bud Cort | Music: Cat Stevens

Im diesem Quartal nähern wir uns dem schwierigen Verhältnis von Müttern und Söhnen. Wir starten mit der großartigen Kult-Komödie HAROLD AND MAUDE.

Um die Aufmerksamkeit seiner kalten Mutter zu erlangen, inszeniert der wohlstandsverwahrloste Harold einen Selbstmord nach dem andern. Verständnis, Liebe, Anerkennung und vielerlei Anregungen findet er jedoch erst bei einer Zufallsbekanntschaft, der alten Maude.

Colin Higgins entwickelte die Liebesgeschichte eines 18jährigen zu einer 80jährigen als Filmstudent in einem Drehbuchseminar. Er thematisiert humorvoll zwei gesellschaftliche Tabus: den selbstbestimmten Tod und eine romantische Liebesbeziehung bei erheblichem Altersunterschied.

1971 erhielt HAROLD AND MAUDE einige Oscarnominierungen, aber keinen Preis. Beim prüden US-amerikanischen Publikum fiel der Film zunächst durch – entwickelte sich aber über die Jahrzehnte zum Kultfilm. In Europa war diese hintergründige Komödie sofort ein großer Erfolg.