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DHEEPAN – DÄMONEN UND WUNDER | OmU | Film&Diskussion | 17.12.2019 | Bundesplatzkino

Reihe PSYCHE & FILM

Kooperation der C.G. Jung Gesellschaft Berlin mit dem Bundesplatzkino und dfk*films

Dienstag, 17.12.2019 um 20:30 Uhr

Referent: Donat Keusch | Moderation: Edith Rosin

DHEEPAN – DÄMONEN UND WUNDER | F 2015 | 115 min | OmU
Regie & Drehbuch: Jacques Audiard | Drehbuch: Thomas Bidegain, Noé Debré
Darsteller*innen: Antonythasan Jesuthasan, Kalieaswari Srinivasan

Der beim Filmfestival von Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnete Spielfilm DÄMONEN UND WUNDER erzählt die Geschichte des Ex-Freiheitskämpfers Dheepan, der vor dem Bürgerkrieg in Sri Lanka nach Frankreich flüchtet. In einem Pariser Vorort lebt er nun zum Schein mit einer ihm fremden jungen Frau und einem kleinen Mädchen, weil die gefälschten Pässe sie als Familie ausgeben. In ihrem Kampf um Anpassung und Hoffnung geraten sie in einen blutigen Bandenkrieg. Doch Jacques Audiards Thriller, dieser Migrations- und Familienfilm, erzählt davon ganz anders als erwartet.

Eine packende Geschichte von aktueller Brisanz. Der Film besticht durch die authentische Darstellung eines traumatisierten Mannes als Teil einer kleinen Schicksalsgemeinschaft.

Jason Gorber: Der Film ist über die Darstellung der Erfahrung und Integration von Immigranten hinaus polemisch, jedoch nicht belehrend. Die Botschaft über Menschlichkeit und darüber, wie Liebe unter den erstaunlichsten Umständen blühen kann, berührt außerordentlich.

„Ein Prophet“: ein Kleinkrimineller, der hellsichtig wird und zum großen Mafiaboss aufsteigt. „Der Geschmack von Rost und Knochen“: eine Tiertrainerin, die beide Beine verliert und sich in einen brutalen Boxer verliebt. Und jetzt „Dämonen und Wunder“. Diese drei letzten Filme von Jacques Audiard sind ungeheuer kraftvoll und intensiv in ihrer Wirkung. Und filmisch sowieso meisterlich: Ein Flüchtlingsdrama zu verbinden mit einer Liebesgeschichte und einem Thriller, damit die Grenzen zwischen klassischer Tragödie und Genrefilm wie beiläufig, wie selbstverständlich zu ignorieren, das ist eine einzigartige, faszinierende Kunst. Grandios, spannend, nachdenklich, berührend und betörend. Was für ein Kino, was für ein europäisches Kino! Was für ein Filmemacher! – Deutschlandfunk

 

dfk*films hat das Drehbuch von DHEEPAN (DÄMONEN UND WUNDER), das Anfang 2014 noch ERRAN hieß, evaluiert. Interessierte können hier unsere Einschätzung vom November 2014 lesen:

I, DANIEL BLAKE

I, DANIEL BLAKE | OmU | Film&Diskussion | 29.10.2019 Bundesplatzkino Berlin

Reihe PSYCHE & FILM

Kooperation der C.G. Jung Gesellschaft Berlin mit dem Bundesplatzkino und dfk*films

Dienstag, 29.10.2019 um 20:30 Uhr

Referent: Donat Keusch | Moderation: Edith Rosin

I, DANIEL BLAKE | UK, FR, BEL 2016 | 100 min | OmU
Drehbuch: Paul Laverty | Regie: Ken Loach | | Darsteller*innen: Dave Johns, Hayley Squires

Das Programm im letzten Quartal dieses Jahres befasst sich mit dem Thema „Soziale Kälte“.

Im preisgekrönten Drama I, DANIEL BLAKE erzählt das seit Jahrzehnten bewährte Kreativ-Team Ken Loach / Paul Laverty engagiert und fesselnd den unglaublichen Abstieg eines Schreiners. Nach einem Herzinfarkt gerät er in die unerbittlichen und absurden Mühlen des Arbeitslosen- und Sozialhilfewesens. Ungeachtet seiner schwierigen Lage hilft Daniel Blake einer alleinerziehenden Mutter, damit die sich nicht prostituieren muss, um ihre zwei Kinder zu ernähren. Mit letzter Kraft und dem Mut der Verzweiflung stemmen sich die beiden Abgehängten gegen den Untergang.

Ken Loach: Wenn wir genau hinsehen, dann erkennen wir, dass die staatliche Fürsorge für verzweifelte Menschen in Notlage als politisches Instrument genutzt wird. Die grausame Waffe ist die Bürokratie, die absichtliche Ineffizienz der Bürokratie: «So wird es dir ergehen, wenn du nicht arbeitest. Wenn du nicht arbeitest, wirst du leiden!» Die Wut über solche Zustände motivierte uns zu diesem Film.

In Deutschland sind laut Angaben des Kinderschutzbundes 20-25%, also 4,5 Millionen Kinder von Armut betroffen – der große Skandal in diesem reichen Land.

 

dfk*films hat das Drehbuch von I, DANIEL BLAKE evaluiert. Interessierte können unsere Einschätzung lesen: