Kategorie - Vortrag & Diskussion

BLACK SWAN | OmU

Film&Diskussion | 27.09.2022 | 20:30

Bundesplatzkino | Berlin

Reihe PSYCHE & FILM
Kooperation der C.G. Jung Gesellschaft Berlin mit dem Bundesplatz-Kino und dfk*films
Moderation: Edith Rosin | Referent*in: Donat Keusch * Gabriele Sindler

 

BLACK SWAN | OmU

USA 2010 | 108‘ | Drehbuch Andres Heinz & Mark Heyman | Regie Darren Aronofsky | Kamera Matthew Libatique | Schnitt Andrew Weisblum
mit Natalie Portman, Vincent Cassel, Mila Kunis, Barbara Hershey, Winona Ryder

Psychodrama einer ambitionierten Primaballerina indem sich Neid, Ehrgeiz, Angst und unterdrückte Lust zu einer inhaltlich komplexen, brillant montierten, Schwindel erregenden Paranoia vermischen.

Von der Doppel-Hauptrolle des Weißen und Schwarzen Schwans träumt jede Balletttänzerin. Nina (Nathalie Portman) bringt Können, Anmut und das unerbittliche Streben nach absoluter Perfektion mit, um den jungfräulichen und reinen Weißen Schwan zu spielen. Doch es ist zweifelhaft, dass sie die Täuschung und gebieterische Sexualität des Schwarzen Schwans verkörpern kann. Der Tanzdirektor (Vincent Cassel) zwingt sie zur Selbstentdeckung und das Zulassen ihrer unterdrückten Lust. Nun gelingt Nina die Metamorphose zum Schwarzen Schwan. Sie entdeckt ihre „dunkle“ Seite, bricht aus den Kontrollschemen ihrer frustrierten, überambitionierten Mutter aus, gerät jedoch – untermalt mit Tschaikowski’s überwältigender Musik – in einen Sog von Wahnvorstellungen.

 

Zu den Personen:

Edith Rosin Studium der Psychologie an der FU Berlin, Ausbildung zur Analytikerin am C.G. Jung-Institut Berlin, Arbeit in eigener Praxis seit 1996. Seit 2012 Dozentin für Aktive Imagination bei den Lindauer Psychotherapietagen.

Donat Keusch studierte Psychologie und Publizistik. Erfahrung im Film-Verleih, Weltvertrieb, Produktion und als Dozent. Erfolgreichster Film: »YOL« (Goldene Palme). Seit 30 Jahren Drehbuchanalytiker/-berater/-schreiber unter Pseudonym oder ungenannt. »Das Drehbuch ist der Film!«

Gabriele Sindler Politologin | Drehbuchexpertin | Dozentin

 

Ort: Bundesplatz-Kino | Bundesplatz 14 | 10715 Berlin
Kostenbeitrag: 10,50 € | ermäßigt 9 €

VORTRAG in Wien: Die SSO- | *40-Steps-Methode

23. September 2022  | 10:30 Uhr
Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft | UZA II-Rotunde |
Althanstraße 14 | 1090 Wien

Auf der Internationalen Konferenz des Screenwriting Research Networks (SRN) halten Gabriele Sindler und Donat Keusch einen Vortrag zum Thema:

Analyzing Screenplays presented on the international market:
Development, Practice and Benefits of “The SSO- or *40-Steps-Method”
From practical use to theory and back again

Gabriele C. Sindler | gcs@dfkfilms.com | +49 177 9744133
Practitioner | Script Analysts | Teachers | www.dfkfilms.com

>>> Download THE  LECTURE:  password protected

>>> Weitere Informationen zum Downloaden…

Informationen zur dreitägigen Screenwriting Reseach Network International Conference 2022

ALL THAT HEAVEN ALLOWS

Film&Diskussion | 30.08.2022 | 20:30

Bundesplatzkino | Berlin

Reihe PSYCHE & FILM
Kooperation der C.G. Jung Gesellschaft Berlin mit dem Bundesplatz-Kino und dfk*films
Dienstag, 30. August 2022 um 20:30 Uhr
Moderation: Edith Rosin | Referent*in: Donat Keusch * Gabriele Sindler

 

ALL THAT HEAVEN ALLOWS
WAS DER HIMMEL ERLAUBT | OmU

USA 1955 | 89‘ | Drehbuch Margaret „Peg“ Fenwick | Story von Edna L. & Harry Lee | Regie Douglas Sirk aka Hans Detlef Sierck | mit Jane Wyman | Rock Hudson | Agnes Moorehead

Sehenswerter Klassiker – gilt als das Meisterwerk unter den Melodramen und war unerreichtes Vorbild für Fassbinders ANGST ESSEN SEELE AUF  (1974) und Todd Haynes‘ FAR FROM HEAVEN (2002).

Die wohlhabende Witwe Cary Scott verliebt sich in ihren viel jüngeren Gärtner Ron Kirby. Das sorgt für Klatsch und Tratsch im Country Club. Ihre Kinder schämen sich, dass sie unter ihrem Stand wieder heiraten will und kaufen ihr als Ersatz für Liebe und Partnerschaft einen Fernseher. Ron ist ein unabhängiger Mann, der die Konventionen der Gesellschaft ignoriert, aber kann Cary sie auch ignorieren? In zeitloser Art erzählt die Autorin Peg Fenwick eine Geschichte über falsche Moral, unterdrückte Lebenslust und dem Mut einer Frau.

Produziert in den USA unter der Regie des Hamburgers Hans Detlef Sierck, der Deutschland 1937 mit seiner Frau verließ. Als Douglas Sirk ist er in den 1950er Jahren als Filmemacher weltbekannt geworden und gilt bis heute als stilbildend für das Genre Melodrama.

Wir zeigen diesen Klassiker in der Themenreihe UNTERDRÜCKTE LUST.

 

Zu den Personen:

Edith Rosin Studium der Psychologie an der FU Berlin, Ausbildung zur Analytikerin am C.G. Jung-Institut Berlin, Arbeit in eigener Praxis seit 1996. Seit 2012 Dozentin für Aktive Imagination bei den Lindauer Psychotherapietagen.

Donat Keusch studierte Psychologie und Publizistik. Erfahrung im Film-Verleih, Weltvertrieb, Produktion und als Dozent. Erfolgreichster Film: »YOL – Der Weg« (Goldene Palme). Seit 30 Jahren Drehbuchanalytiker/-berater/-schreiber unter Pseudonym oder ungenannt. Motto: »Das Drehbuch ist der Film!«

Gabriele Sindler Politologin | Drehbuchexpertin | Dozentin

 

Ort: Bundesplatz-Kino | Bundesplatz 14 | 10715 Berlin
Kostenbeitrag: 10,50 € | ermäßigt 9 €

#FEMALE PLEASURE

Film&Diskussion | 26.07.2022 | 20:30

Bundesplatzkino | Berlin

Reihe PSYCHE & FILM
Kooperation der C.G. Jung Gesellschaft Berlin mit dem Bundesplatz-Kino und dfk*films
Moderation: Edith Rosin | Referentin:  Gabriele Sindler

#FEMALE PLEASURE

CH 2018 | 101’ | Konzept & Regie Barbara Miller | Kamera Anne Misselwitz, Gabriela Betschart, Akiba Jiro | Schnitt Isabel Meier

Der Dokumentarfilm entlarvt weltumspannende, gesellschaftlich, kulturell und religiös tradierte Unterdrückungsmechanismen von weiblicher Sexualität.

Barbara Miller begleitet fünf mutige, starke, kluge Frauen aus den fünf Weltreligionen. Sie zeigt ihre erfolgreichen, risikoreichen Kämpfe für eine selbstbestimmte weibliche Sexualität, für ein gleichberechtigtes, respektvolles Miteinander unter den Geschlechtern.

Die Protagonistinnen brechen das Tabu des Schweigens und der Scham, das ihnen die Gesellschaft, ihre religiösen Gemeinschaften mit ihren archaisch-patriarchalen Strukturen auferlegen.

Leyla Hussein (aus Somalia),
Rokudenashiko (in Japan),
Doris Wagner (in Deutschland und der katholischen Welt),
Vithika Yadav (in Indien) und
Deborah Feldman (in den USA und der orthodox-jüdischen Welt)

Jede dieser Frauen setzt sich mit unfassbar positiver Energie und aller Kraft für sexuelle Aufklärung und Selbstbestimmung aller Frauen ein. Sie kämpfen gegen gesellschaftliche, religiöse und kulturell tradierte Normen und Schranken. Jede von ihnen zahlte einen hohen Preis – sie wurden und werden öffentlich diffamiert, verfolgt und bedroht, von ihrem Umfeld verstoßen, von Religionsführern und fanatischen Gläubigen angeklagt und sogar mit dem Tod bedroht.

Vielfach ausgezeichnet. Zu Recht.

 

Zu den Personen:

Edith Rosin Studium der Psychologie an der FU Berlin, Ausbildung zur Analytikerin am C.G. Jung-Institut Berlin, Arbeit in eigener Praxis seit 1996. Seit 2012 Dozentin für Aktive Imagination bei den Lindauer Psychotherapietagen.

Gabriele Sindler Politologin | Drehbuchexpertin | Dozentin

 

Ort: Bundesplatz-Kino | Bundesplatz 14 | 10715 Berlin
Kostenbeitrag: 10,50 € | ermäßigt 9 €

Golden Apricot, Jerewan, 2022: „YOL – The Full Version“, restauriert und vervollständigt, weckt das Festivalbewusstsein

Von Alex Deleon für filmfestivals.com
16.07.2022 | ALEX FARBA’s blog

19th Golden Apricot Film Festival Reviews, Jerewan, 2022 YOL, The Full Version, restauriert und vervollständigt, erhöht das Festivalbewusstsein.

Frisch restauriert und komplettiert berührt YOL die Seele!

 

Der türkische Film YOL (The Way | The Road) erregte großes Aufsehen, als er 1982 bei den Filmfestspielen von Cannes „aus dem Gefängnis gerettet“ wurde und dort gemeinsam mit MISSING von Costa Gavras den Hauptpreis, die Goldene Palme, erhielt.  (Derzeit Special Guest der GIAFF)

Der Film war in der Türkei viele Jahre lang verboten, weil er die Unterdrückung der kurdischen Minderheit – die bis heute geächtet ist – und die damit verbundene scharfe Kritik an der türkischen Gesellschaft im Allgemeinen zeigte.

Im Jahr 1982 wurden die unterschiedlichen Schicksale von fünf Gefangenen gezeigt, drei davon Kurden, die während der Bayram-Feiertage eine Woche Heimaturlaub vom Gefängnis erhalten und zu ihrem Entsetzen feststellen müssen, dass sie außerhalb des Gefängnisses weiterhin von ihren Familien, der Kultur und der Regierung unterdrückt werden.  Im Mittelpunkt steht die Geschichte von Seyit Ali (Tarik Akan), von dem erwartet wird, dass er seine geliebte Frau Zine tötet, die sich während seiner Abwesenheit der Prostitution zugewandt hat und von der Familie in Erwartung seiner Rückkehr gefangen gehalten wird, um den vom Islam vorgeschriebenen Ehrenmord zu begehen. Seyit ist entschlossen, seine religiöse Pflicht zu erfüllen, aber er ändert seine Meinung, als er sie und ihre beiden Kinder wiedersieht – was zu enormen tragischen Konsequenzen führen wird.

 

Der Film wurde von Yılmaz Güney, dem damals populärsten Filmstar der Türkei und damit einem nationalen Idol, geschrieben und inszeniert – unglaublicherweise durch Anweisungen aus seiner Gefängniszelle.

Eine parallele Nebengeschichte, die selbst ein Thriller ist, ist die Art und Weise, wie der Schweizer Donat Keusch, der die restaurierte vollständige Fassung von YOL verleiht, in die Türkei reiste und Güney persönlich mit falschen Papieren aus dem Gefängnis schmuggelte und es dann auf wundersame Weise schaffte, ihn nach Frankreich zu bringen.  Puh – was für eine Geschichte!

Bemerkenswert ist, wie fesselnd und unverändert aktuell YOL heute, vierzig Jahre später, ist. Ich denke, eine bessere englische Übersetzung wäre „On The Road“… von damals bis heute!

Die 1982 in Cannes gezeigte Version von YOL war eine gekürzte Fassung, die in aller Eile auf dem Festival gezeigt wurde, aber noch nicht ganz fertig war – dennoch fesselnd genug, um einen Teil des großen Preises zu verdienen, passenderweise in Kombination mit Gavras‘ Politthriller MISSING.

Nachdem er vier Jahrzehnte lang mit YOL gelebt hatte, wollte Keusch schon immer eine Vollversion herausbringen, was ihm schließlich gelang und er „YOL – The Full Version“ 2017 nach Cannes zurückbrachte.

Die erweiterte Wiederauflage enthält neben den ursprünglichen fünf Geschichten eine sechste und – für die Orientierung ausländischer Zuschauer entscheidend – die Visualisierung jeder Stadt auf Leinwand, die von den vorübergehend freien kurdischen Knastbrüdern besucht wird.  Die Schlussszenen, in denen Seyit verzweifelt versucht, seine ihm entfremdete Frau vor dem Erfrieren in einem Schneesturm zu bewahren, sind einfach nur erschütternd, um nicht zu sagen schaurig.  Denn sie stellen so anschaulich die Ablehnung der ganzen Idee des „Ehrenmordes“ dar, die dem Islam so viel Schande bringt.

Auf jeden Fall war „YOL – The Full Version“ für mich der Höhepunkt der Woche und eine Erinnerung daran, wie mächtig das Kino in den richtigen Händen sein kann, unabhängig von der nationalen Herkunft. Die Stärke von YOL liegt darin, dass er nicht predigt, sondern eine Reihe packender Geschichten erzählt, die die Zuschauer zu ihren eigenen Schlussfolgerungen bewegen werden, wenn überhaupt.

 

Herr Keusch und seine DFK-Organisation haben der gesamten Film-Community einen großen Dienst erwiesen, indem sie dieses vergessene türkische Meisterwerk in einer Zeit, in der eine neue türkische Diktatur die Nachrichten verdunkelt, wieder aus dem Dunkel geholt haben. Gabriele Sindler und Donat Keusch waren in der ganzen Stadt unterwegs, um Museen und andere Orte und Personen von Interesse zu besuchen.  Beim Mittagessen erzählte Keusch die unglaubliche Geschichte, wie er Yılmaz Güney half, aus dem Gefängnis zu entkommen und aus dem Land zu fliehen, die er jetzt in Buchform bringt – eine so haarsträubende Geschichte, dass ich mir schon den Film vorstellen konnte, der vielleicht daraus entstehen wird.

Anschließend fragte ich Herrn Keusch nach seinem Gesamteindruck vom Festival.  Seine Antwort war ein weiterer erschreckender Denkanstoß, der die Aufmerksamkeit auf das Offensichtliche lenkte: „Das schlechteste Festival, das ich je besucht habe – es gibt hier kein Bewusstsein für die Filmkunst – schreckliche Projektionen in den Hauptsälen sind die Norm, und zu viele schlechte Kopien untergraben alles … plus eine sehr schlechte Festivalorganisation, die sich hauptsächlich auf freiwillige Amateurhelfer verlässt …“

Die dunkle Seite der harten Realität, die den Spaß nicht verderben soll

Master Class @ Moscow Kurdish Film Festival | Juli 2022

EUPHORIE & ELEND beim ENTWICKELN von STORIES, DREHBÜCHERN und FILMEN mit RELEVANTEN INHALTEN

Vortrag & Diskussion | Englisch mit Übersetzungen in Kurdisch | Persisch | Türkisch

Donat F. Keusch | Gabriele C. Sindler
dfk*films & script*service | www.dfkfilms.com

1982 erhielt Yılmaz Güneys Film YOL den wichtigsten Festivalpreis der Welt: Die Goldene Palme in Cannes. Dennoch wusste der Geschäftsführer der Produktionsfirma, Donat F. Keusch, nicht, was einen Film erfolgreich macht. Nachdem er 20 Filme produziert und mehr als 300 Filme vertrieben hatte, die alle möglichen Preise gewonnen und von der Filmkritik gelobt worden waren, fragte er sich: Wie ist es möglich, dass 80 % unserer Filme nur ein kleines Publikum anziehen? Warum sind die meisten unserer „großen Filme“ Flops? Er suchte  nach Ursachen und begann, sich auf das Wesentliche des Films zu konzentrieren: STORY und DREHBUCH.

Heute analysiert das mehrsprachiges Team von dfk*script*service  120 Drehbücher pro Jahr aus der ganzen Welt. Wir sind davon überzeugt, dass Filmemachen ein kollektiver Schaffensprozess ist und dass jeder erfolgreiche Film auf einem guten und professionellen Drehbuch basiert. Die Wirkung eines Films auf das Publikum ist untrennbar mit der Qualität des Drehbuchs verbunden. Auf der Grundlage eines schlechten Drehbuchs werden Sie einen schlechten Film drehen, der keine Chance auf Erfolg hat. Mit einem guten Drehbuch steigt die Chance auf 50 %. Die Definition einer guten Geschichte und eines guten Drehbuchs und vieles mehr wird Teil unseres Vortrags sein.

Donat Keusch und Gabriele Sindler werden einen kurzen Einblick geben, wie sie Geschichten und Drehbücher bewerten und analysieren. Wir laden Sie herzlich ein, jede Menge professioneller Fragen zu stellen.

Master Class Moskau | Juli 2022 | English & Persian

Master Class Moskau | Juli 2022 | English & Kurdish, Sorani

Master Class Moskau | Juli 2022 | English & Turkish

DER ANSTÄNDIGE

Film&Diskussion | 21.06.2022

Bundesplatzkino | Berlin

Reihe PSYCHE & FILM
Kooperation der C.G. Jung Gesellschaft Berlin mit dem Bundesplatz-Kino und dfk*films

Dienstag, 21.06.2022 um 20:30 Uhr

Moderation: Edith Rosin | Referent*in: Donat Keusch * Gabriele Sindler

DER ANSTÄNDIGE

D 2014 | 94’ | Regie Vanessa Lapa, Drehbuch gemeinsam mit Ori Weisbrod | Schnitt Noam Amit, Sharon Brook

2014 wurden private Briefe von Heinrich Himmler, dem „Architekten der Endlösung“, veröffentlicht, die sich jahrzehntelang in jüdischem Privatbesitz befunden hatten. Vanessa Lapa hat auf der Grundlage des Himmler-Nachlasses und weiteren Archivmaterials (151 Quellen aus 53 Archiven in 13 verschiedenen Ländern) einen Dokumentarfilm über einen Menschen gemacht, der beruflich und privat mit sich im Reinen war.

Lapa verwandelt die Dokumente in ein Psychogramm über das perverse Denken eines ranghohen Mitglieds des Nazi-Regimes. Anhand seiner eigenen Aufzeichnungen legt die Filmemacherin Himmlers Ideale, Pläne und geheimsten Gedanken offen. Sie zeigt Fotos und Filme und unterlegt alles ausschließlich mit Zitaten, die Himmler, seine Frau, die Kinder und der Geliebten des NS-Verbrechers hinterlassen haben.

DER ANSTÄNDIGE wurde 2014 in der Berlinale Sektion „Panorama Dokumente“ uraufgeführt und erhielt den Van-Leer-Award für den besten israelischen Lang-Dokumentarfilm beim Jerusalem Film Festival.

 

Zu den Personen:

Edith Rosin Studium der Psychologie an der FU Berlin, Ausbildung zur Analytikerin am C.G. Jung-Institut Berlin, Arbeit in eigener Praxis seit 1996. Seit 2012 Dozentin für Aktive Imagination bei den Lindauer Psychotherapietagen.

Donat Keusch studierte Psychologie und Publizistik. Erfahrung im Film-Verleih, Weltvertrieb, Produktion, Drehbuch und als Lehrer. Erfolgreichster Film: »YOL – Der Weg« (Goldene Palme). Seit 30 Jahren Tätigkeit als Drehbuchanalytiker/-berater/-schreiber unter Pseudonym oder ungenannt. Motto: »Das Drehbuch ist der Film!«

Gabriele Sindler Politologin | Drehbuchexpertin | Dozentin

Ort: Bundesplatz-Kino | Bundesplatz 14 | 10715 Berlin
Kostenbeitrag: 10,50 € | ermäßigt 9 €

AUS EINEM DEUTSCHEN LEBEN

Film&Diskussion | 31.05.2022

Bundesplatzkino | Berlin

Reihe PSYCHE & FILM
Kooperation der C.G. Jung Gesellschaft Berlin mit dem Bundesplatz-Kino und dfk*films

Dienstag, 31.05.2022 um 20:30 Uhr

Moderation: Edith Rosin | Referent*in: Donat Keusch * Gabriele Sindler

AUS EINEM DEUTSCHEN LEBEN

D 1977 | 145’ | Drehbuch & Regie Theodor Kotulla nach einem Roman von Robert Merle
mit: Götz George | Kurt Hübner | Elisabeth Schwarz | Hans Korte | Matthias Fuchs

Der Lebensweg des Auschwitzkommandanten Rudolf Höß, einzigartig verkörpert von Götz George.

AUS EINEM DEUTSCHEN LEBEN basiert auf dem Roman Der Tod ist mein Beruf des Franzosen Robert Merle, der auf zahlreiche Dokumente zurückgreifen konnte, weil Höß trotz falscher Papiere, die ihn als Franz Lang auswiesen, lebendig verhaftet wurde und bereitwillig Auskunft gab. Er sah sich als Befehlsempfänger und stellt damit das Musterbeispiel eines hochrangigen Schreibtischtäters des Naziregimes dar.

Kotullas Spielfilm aus dem Jahr 1977 spürt dem Werdegang seines Franz Lang genannten Protagonisten nach. AUS EINEM DEUTSCHEN LEBEN verzichtet auf eine ausgeprägte Inszenierung, die immer auch eine Wertung wäre. Ohne musikalische Untermalung schildert der Film in vierzehn Kapiteln die wichtigsten Lebensereignisse von Franz Lang. Mit seinem wertungsfreien Ansatz gibt Kotulla dem Publikum die Gelegenheit zur besonnenen Reflexion: An welchem Punkt seiner „Karriere“ hätte Lang aus diesem System aussteigen können?

Langs Werdegang wirkt geradezu unspektakulär und geradlinig, der von ihm organisierte Völkermord unabwendbar. AUS EINEM DEUTSCHEN LEBEN gelingt es, das Wesen eines autoritären Systems zu verdeutlichen und die Mutlosigkeit des Einzelnen zu dokumentieren.

Eine seltene Gelegenheit, dieses herausragende, leider mehr denn je aktuelle Filmwerk im Kino zu sehen und zu diskutieren.

Zu den Personen:

Edith Rosin Studium der Psychologie an der FU Berlin, Ausbildung zur Analytikerin am C.G. Jung-Institut Berlin, Arbeit in eigener Praxis seit 1996. Seit 2012 Dozentin für Aktive Imagination bei den Lindauer Psychotherapietagen.

Donat Keusch studierte Psychologie und Publizistik. Erfahrung im Film-Verleih, Weltvertrieb, Produktion, Drehbuch und als Lehrer. Erfolgreichster Film: »YOL – Der Weg« (Goldene Palme). Seit 30 Jahren Tätigkeit als Drehbuchanalytiker/-berater/-schreiber unter Pseudonym oder ungenannt. Motto: »Das Drehbuch ist der Film!«

Gabriele Sindler Politologin | Drehbuchexpertin | Dozentin

Ort: Bundesplatz-Kino | Bundesplatz 14 | 10715 Berlin
Kostenbeitrag: 10,50 € | ermäßigt 9 €

2 ODER 3 DINGE, DIE ICH VON IHM WEISS

Film&Diskussion | 26.04.2022

Bundesplatzkino | Berlin

Reihe PSYCHE & FILM
Kooperation der C.G. Jung Gesellschaft Berlin mit dem Bundesplatz-Kino und dfk*films

Dienstag, 26.04.2022 um 20:30 Uhr

Gast: Autor und Regisseur Malte Ludin, Sohn eines Kriegsverbrechers
Moderation: Edith Rosin

2 ODER 3 DINGE, DIE ICH VON IHM WEISS

D 2005 | 85’ | Drehbuch & Regie Malte Ludin | Kamera Franz Lustig | Schnitt Hanka Knipper, Amos Ponger

Malte Ludins Dokumentarfilm beginnt mit den Worten: „Dies ist die Geschichte meines Vaters, eines Kriegsverbrechers, meiner Mutter, meiner Geschwister, Nichten und Neffen. Eine typisch deutsche Geschichte.

Familienlegenden und historische Wahrheit kollidieren im Film über das Vermächtnis des prominenten Nazis Hanns Ludin, der 1947 wegen Kriegsverbrechen hingerichtet wurde. Der Sohn Malte Ludin, durchbricht 60 Jahre des Schweigens und der Verdrängung. Er thematisiert und zeigt die Verbrechen seines Vaters und befragt seine weiterhin leugnenden Schwestern. Der Film ist ein intimer Blick auf die Nachkommen eines NS-Täters, von denen sich die meisten weigern, die Geschichte ihrer Familien in Nazi-Deutschland zu akzeptieren und sich mit dem mörderischen Familienschatten auseinanderzusetzen.

Malte Ludin, der seinen Vater kaum gekannt hat, macht diese Verdrängungsprozesse sichtbar. Sein mutiger Film ist eine unerlässliche Provokation.

Zitat der FBW-Jury, die einstimmig das Prädikat „besonders wertvoll“ vergeben hat:

„2 ODER 3 DINGE, DIE ICH VON IHM WEISS ist einer der aufregendsten und intensivsten deutschen Dokumentarfilme der letzten Jahre. In seiner psychologischen Vielschichtigkeit und ästhetischen Genauigkeit ist der Film ein bemerkenswertes Unikat. Der überaus beziehungsreich reflektierte deutsche Familienkosmos ist exemplarisch als Gegenpol gegen die aktuellen Tendenzen der Geschichtsverdrängung und der leichtfertigen medialen Spiele mit Tabuverletzungen. Nicht zuletzt ist dies ein filmisch virtuos gestaltetes Werk (Kamera Franz Lustig), dessen Ton-Ebene und Musik ebenfalls hochinteressant sind.“

Im Anschluss an die Vorführung wird Malte Ludin mit dem Publikum seinen Film diskutieren.

Zu den Personen:

Malte Ludin, gebroren* 1942 in Bratislava (Preßburg, Slowakei) studierte Politische Wissenschaften in Tübingen und an der FU Berlin sowie Regie an Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB). Seit 1976 ist Malte Ludin freiberuflich tätig als Autor, Filmemacher und Produzent.

Edith Rosin Studium der Psychologie an der FU Berlin, Ausbildung zur Analytikerin am C.G. Jung-Institut Berlin, Arbeit in eigener Praxis seit 1996. Seit 2012 Dozentin für Aktive Imagination bei den Lindauer Psychotherapietagen.

Ort: Bundesplatz-Kino | Bundesplatz 14 | 10715 Berlin
Kostenbeitrag: 10,50 € | ermäßigt 9 €

Telefonische Vorbestellung der Karten ist sinnvoll.

THE SHAPE OF WATER

Film&Diskussion | 29.03.2022 |

Bundesplatzkino | Berlin

Reihe PSYCHE & FILM
Kooperation der C.G. Jung Gesellschaft Berlin mit dem Bundesplatz-Kino und dfk*films

Dienstag, 29.03.2021 um 20:30 Uhr

Moderation: Edith Rosin | Referent*in: Donat Keusch * Gabriele Sindler

THE SHAPE OF WATER | OmU

USA 2017 | 123’ | Drehbuch Vanessa Taylor gemeinsam mit dem Regisseur und Produzenten Guillermo del Toro | mit Sally Hawkins, Michael Shannon, Richard Jenkins, Octavia Spencer, Doug Jones, Michael Stuhlbarg u.a.

Die zauberhafte Romanze spielt zu Beginn der 1960er Jahre. Eine stumme Reinigungskraft verliebt sich an ihrem Arbeitsplatz, einem US-amerikanischen Geheimlabor, in eine gefangene, geschundene Amphibien-Kreatur. Das archaische Wesen und die Außenseiterin erkennen, befreien und retten einander auf märchenhafte Weise…

Der Film gewann zahlreiche Preise darunter vier Oscars, zwei Golden Globe Awards, vier Critics’ Choice Movie Awards, den Goldenen Löwen in Venedig.

Für Guillermo del Toro bezeichnet THE SHAPE OF WATER als seinen persönlichsten Film: „Ich liebe ihn. Ich nenne ihn ein Märchen für unruhige Zeiten, weil er als eine Art Salbe gegen die Welt wirkt, in der wir jeden Morgen mit schlechteren Nachrichten aufwachen.“

 

Zu den Personen:

Edith Rosin Studium der Psychologie an der FU Berlin, Ausbildung zur Analytikerin am C.G.Jung-Institut Berlin, Arbeit in eigener Praxis seit 1996. Seit 2012 Dozentin für Aktive Imagination bei den Lindauer Psychotherapietagen.

Donat Keusch studierte Psychologie und Publizistik. Erfahrung im Film-Verleih, Weltvertrieb, Produktion, Drehbuch und als Lehrer. Erfolgreichster Film: »Yol – Der Weg« (Goldene Palme). Seit 30 Jahren Tätigkeit als Drehbuchanalytiker/-berater/-schreiber unter Pseudonym oder ungenannt. Motto: »Das Drehbuch ist der Film!«

Gabriele Sindler Politologin | Drehbuchexpertin | Dozentin

 

Ort: Bundesplatz-Kino | Bundesplatz 14 | 10715 Berlin
Kostenbeitrag: 10,50 € | ermäßigt 9 €

Telefonische Vorbestellung der Karten ist sinnvoll.